Haltungsbedingungen auf dem Hof große Beilage

Mit dem langsamen Wachstum unserer Tiere über drei Jahre bei ganzjähriger Weidehaltung gehen ein hoher Arbeitsaufwand sowie zusätzlicher Futterbedarf einher.

Da wir unseren Fokus jedoch klar auf die Fleischqualität legen, sind wir bereit diesen Aufwand zu tragen. Wir sind davon überzeugt, dass auch unsere Kunden diese Qualität sowie unsere Haltungsbedingungen schätzen und bereit sind, einen fairen Preis für diese zu zahlen.

Georg große Beilage

Die artgerechte und nachhaltige Haltung der Rinder ist aus unserer Sicht die Grundlage, um Fleisch in Premiumqualität zu erzeugen. Daher wachsen die Rinder bei uns in Mutterkuhhaltung mit ganzjährigem Weidezugang auf. Doch was genau bedeutet das?

Ganzjährige Weidehaltung – wie funktioniert das im Winter?

Die Rinder werden bei uns ganzjährig auf der Weide gehalten, sodass sie sich jederzeit frei bewegen können. Das Harzer Rote Höhenvieh ist durch seine Herkunft an raue Landschaften und karges Futter gewöhnt. Diese Widerstandsfähigkeit ist die Grundvoraussetzung dafür, dass sich die Tiere bei der Weidehaltung auch im Winter wohlfühlen. Dennoch ist uns wichtig, dass die Tiere einen Zugang zu einem Stall haben, in dem sie Schutz suchen können. Meistens braucht es zwar viel, bis die Tiere dieses Angebot annehmen, jedoch freut sich auch ein Harzer Rotes Höhenvieh über einen geschützten Stall, wenn der Regen im Winter wieder einmal von der Seite anstatt von oben kommt.

Was genau ist Mutterkuhhaltung?

Die Rinder werden bei uns in Mutterkuhhaltung gehalten, was der natürlichen Haltung der Tiere entspricht. Bei dieser klassischen Haltungsform verbleibt das Kalb nach seiner Geburt bei der Mutter und ernährt sich überwiegend von deren Milch, da die Mutterkühe nicht gemolken werden. Männliche Kälber werden in einem Alter von ca. 9-11 Monaten geschlechtsreif, weshalb sie dann von ihren Mutterkühen getrennt und anschließend in einer separaten Gruppe gehalten werden. Die weiblichen Tiere werden in einem Alter von 8-10 Monaten geschlechtsreif und müssen dann ebenfalls in einer separaten Gruppe gehalten werden, damit sie nicht vom Zuchtbullen belegt werden. Der Grund dafür ist, dass die weiblichen Tiere erst mit ca. 18-24 Monaten die Zuchtreife erlangen.

Was haben Ochsen und Färsen sowie das Alter mit der Fleischqualität zu tun?

Wir bringen den Tieren eine sehr hohe Wertschätzung entgegen. Uns ist es wichtig, dass diese Wertschätzung auch dem Fleisch als Endprodukt entgegengebracht wird. Daher ist es unser Ziel Fleisch in Premiumqualität zu erzeugen.

Für die Fleischerzeugung setzen wir auf die Aufzucht von Ochsen und Färsen. Ochsen sind männliche, kastrierte Rinder, Färsen hingegen weibliche Rinder, die noch kein Kalb zur Welt gebracht haben. Ochsen und Färsen wachsen in der Regel langsamer als Bullen, erreichen im Gegenzug aber eine wesentlich höhere Fleischqualität, Konkret ist das Fleisch wesentlich feinfasriger, aromatischer und saftiger. Um diesen Vorteil voll auszuschöpfen, werden die Tiere bei uns mindestens drei Jahre alt. Das entspricht dem doppelten Alter der konventionellen Rindermast.

Wie werden die Tiere gefüttert?

Wir setzen bei der Fütterung unserer Rinder lediglich regionales und weitgehend selbst erzeugtes Futter ein. Vom Frühjahr bis in den Herbst können sich die Rinder dabei vollständig von dem frischen Gras ernähren. Währenddessen wird lediglich etwas Stroh, das wir in der Regel ebenfalls auf unserem Betrieb erzeugen, zugefüttert. Dieses zählt zum sogenannten Raufutter und zeichnet sich durch einen hohen Rohfaseranteil aus. Dieser ist bei Rindern, die zu den Wiederkäuern zählen, als Ergänzung zum frischen Gras sehr wichtig für eine gute Futterverdauung.

Über die Winterperiode wird die Zufütterung des Strohs beibehalten, jedoch steht während dieser Zeit nicht ausreichend frisches Gras auf den Weiden zur Verfügung. Aus diesem Grund wird während dieser Zeit, neben dem Stroh, eigenerzeugte Heulage oder Grassilage zugefüttert. Ochsen und Färsen, die schließlich zur Fleischgewinnung genutzt werden sollen, werden in den letzten Monaten vor der Schlachtung zusätzlich zu ihrem Grundfutter, d.h. Gras und Stroh, mit Liesch-Kolben-Schrot zugefüttert. Dabei handelt es sich um ein energiereiches Futter, das aus Maiskörnern, den Kolben sowie den Lieschblättern, die den Kolben umhüllen, besteht. Dieses wird zugefüttert, damit die Tiere eine entsprechende Fettauflage sowie intramuskuläres Fett ausbilden. Letzteres erhöht die Marmorierung des Fleisches und somit die Fleischqualität, während die Fettauflage vor Allem für den späteren Reifeprozess des Fleisches sehr wichtig ist.